Weißt du wer dein Kunde, passend zu deinem Produkt, ist?
Schreibe genau auf, wer dein Kunde ist: weiblich, 38 Jahre alt, verheiratet/ Single, verdient …, ist gern Schokoeis, geht am Wochenende Tango tanzen... träumt von einem Kind. So Könnte der Steckbrief aussehen
Warum? Immer wenn du einen Text auf deiner Internetseite schreibst, immer, wenn du einen Newsletter herausgibst, jede Geschäftsentscheidung sollte im Sinne deines Kunden sein. Und dafür musst du dich in deinen Kunden hineinversetzen.
Ist dein Kunde aus der Generation, wo sich jeder mit ,,Du" anspricht?
Welche Sorgen hat er?
Wie kannst du diese Sorgen lösen?
Wo hält er sich auf?
Hast du eine eigene Erfahrung, die ihm von Nutzen sein kann? Warum gerade du, dich da hineinversetzen kannst? Erzähle diese Geschichte.
Im praktischen Leben, können auch noch andere Kunden auftrauchen, an die du nicht gedacht hast, dann schreibe wieder dazu einen ,,Kundendummy“, weil er mit deinem Produkt das gleiche Problem löst aber vielleicht anders angesprochen werden möchte.
Die Recherche kann dir viel verbranntes Geld ersparen.
Versetze dich in ihn hinein.
Die Kundenansprache muss stimmen. Deine Argumente können noch so überragend sein, wenn dein Kunde merkt, dass du sein Problem nicht richtig verstehst und du dich nicht in ihn hineinversetzt, wird er sich einen besseren Anbieter suchen, falls es ein austauschbares Produkt oder Dienstleistung ist. Besonders deutliche ist es zum Beispiel bei älteren Menschen, die englisch noch nicht so gut sprechen. Was soll da eine englischsprachige Werbung? Völlig am Kunden vorbei.
Das ,,wording“ muss stimmen, also der Klang oder die Art zu sprechen. Jede Generation und Gesellschaftsschicht hat ihre eigene Sprache und Wörter. Damit sich dein Kunde bei deinem Angebot wiederfindet, solltest du die ,,Sprache“ anpassen.
Kunden sagen nicht immer direkt, was sie brauchen, sie sagen manchmal was sie wollen, die Kunst ist es daraus zu hören, was sie wirklich brauchen. Das musst du in ihre Sprache übersetzen, damit sie die Lösung erkennen.
Wo hält er sich auf?
Das ist ein wichtiger Punkt, damit du weißt, wo du deine Werbung sichtbar machen musst. Das heißt, wo du ihn abholen musst. Gerade am Beginn der Selbständigkeit hast du noch kein großes Werbebudget. Da zählt passgenauer Einsatz der Mittel. Keine Streuwerbung, wie Kugelschreiber. Das Werbemittel muss auch zu deinem Kunden passen. Ist er im Internet unterwegs? Im Biomarkt? Geht gern ins Theater? Kannst du Kooperationen mit anderen Gewerbetreibenden machen, wo sich der gleiche Kunde aufhält, um eure Kosten zu optimieren? Zum Beispiel Musikveranstaltungen? Wenn du eine Internetseite hast, kannst du auswerten, ob deine Seite mehr auf einem Computer oder einem Handy gelesen wird. Damit musst du die Grafik anpassen. Auch zu welcher Zeit er eine Lösung sucht, kannst du heraus finden.
Natürlich damit du Umsatz machst. Damit dich der Kunde als Löser erkennt. Damit die Kundenbindung durch Empathie und Verständnis für seine Sorgen enger wird. Damit er dich als Löser weiterempfiehlt. Damit du keine unzufriedenen Kunden hast, da sich negative Nachrichten 3 Mal mehr verbreiten, als Positive. Egal, ob du etwas produzierst oder eine Dienstleistung anbietest. Du bietest einen Dienst an, das kommt von dienen. Begeistere deinen Kunden, er bringt dir sein Geld, daß er vorher gegen Lebenszeit eingetauscht hat. Für ein langfristiges stabiles Geschäft brauchst du Kunden, die mit dir zufrieden sind. Jeder Neukunde kostet dich sehr viel Zeit und damit investiertes Geld. Deshalb ist es so wichtig aus Kundensicht zu denken.
Wie oder wo erhältst du Informationen dazu?
Wo kann man recherchieren? Hier ein statistisches Werkzeug: https://de.statista.com/
Dort erhältst du einige kostenlose Auswertungen.
Schau dich in Branchenzeitungen um, auch digital.
Wenn du im Handwerk starten willst, erhältst du gute Informationen von der Handwerkskammer. Auch auf den Internetseiten der IHK gibt es fundierte Statistiken.
Beobachte deinen möglichen Kunden. Höre ihnen zu. Sie geben dir Hinweise, was ihr Bedarf ist. Auch in Foren, Chats, Kommentaren, kann man viel herauslesen.
Und hier mein absoluter Lieblingstipp. Die Rechercheseite von Neil Patel: https://neilpatel.com/de/
Dort kannst du kostenlos, nach Keywörtern suchen. Also Schlüsselwörter, die deine Kunden eingeben, wenn sie eine Lösung suchen. Auch ähnliche Begriffe, verwandte Synonyme, Nieschenwörter, falsch geschriebene Wörter, kannst du dort ausprobieren.
Die stärksten Mitbewerber können dir angezeigt werden, wieviel die Werbung auf ein Keywort kosten kann, wie alt deine Zielgruppe ist und vieles mehr. Ein echter Erheller.
Achtung: Wenn du eine Lösung anbietest, die nicht im Internet gesucht wird oder sehr wenig Nachfrage hat (weniger als 1000 Suchen im Monat) wird es schwer, genug Kunden zu finden.
Es kann natürlich sein, dass du ein Vorreiter für ein kommendes Thema bist. Aber sei nicht zu selbstverliebt in dein Produkt. Und hast du den Atmen, um das finanziell durchzuhalten, bis aus dem Trend genug Umsatz entsteht?
Diese Informationen sind Gold wert. Schreibe dir die Wörter auf, die dein Kunde benutzt, damit er eine Lösung findet, die du anbietest. Du brauchst diese Wörter, um deine Internetseite gut auffindbar zu machen. Diese Wörter müssen in die Texte eingestreut werden, damit Google erkennt, dass deine Seite relevant ist und Google sie überhaupt zeigt. Das ist ein Teil des organischen Marketings. Die Schlüsselwörter- Optimierung und der gezielte Einsatz nach Kosten heißt SEO- Arbeit.
Sammle alle Informationen, dann kristallisiert sich heraus, ob die Kunden reichen werden, ob du das Produkt anpassen musst, welchen Absatzweg du nehmen musst, wie die Werbung sein soll. Schon an dieser Stelle, ergibt sich manchmal, die Einsicht, dass man sich nicht mit dem ,,richtigen“ Zielkunden beschäftig. Zum Beispiel, weil das Einkommen nicht stimmt, es zu wenig Nachfrage gibt oder weil du dich mit deinem Mindset nicht traust. Die Informationen geben dir eine Übersicht, wer deine Mitbewerber sind, was sie falsch machen und wie du dich positionieren könntest. Im echten Tun kannst du dann noch nachjustieren. Mit diesem Wissen, bist du vielen Gründern voraus.
Im nächste Blog gibt es noch andere Aspekte der Selbständigkeit, die ebenso wichtig sind und doch von vielen Startern nicht beachtet werden.
Viele Grüße
Dörte Preuß
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